Kompressionsstrümpfe sind als wesentlicher Bestandteil der Kompressionstherapie ein medizinisches Hilfsmittel, welches in bestimmten Ausführungen vom Arzt verordnet werden kann. Man behandelt damit Krampfadern (Varizen), Beinvenenthrombosen und deren Folge, das Postthrombotische Syndrom, sowie auch das Lymphödem und "offene Beine" (Ulcus cruris). Auch in der Schwangerschaft kommen sie zum Einsatz.
Kompressionsstrümpfe erzeugen von außen Druck auf das Gewebe des umschlossenen Beines, um dessen geschädigtes Venen- oder Lymphsystem zu entlasten. Ein Kompressionsstrumpf ist so gefertigt, dass der ausgeübte Druck von oben nach unten analog zum Gewebedruck in Richtung der Schwerkraft zunimmt. Der ausgeübte Druck des Strumpfes ist je nach Krankheitsgrad des Patienten angepasst und wird in die Kompressionsklassen I - IV eingeteilt (I ist die leichteste Kompressionsklasse).
In schwächerer Ausführung sind Kompressionsstrümpfe auch als prophylaktisches Mittel gegen "Reisethrombose" oder als Unterstützung für Angehörige dauernd stehender Berufe (z. B. Verkäufer/in) in Verwendung. So senken Kompressionsstrümpfe das Risiko für eine Thrombose auf Langstreckenflügen um rund 90 Prozent. Auslöser der "Reisethrombose" sind neben der eingeengten Sitzposition und der dadurch verursachten mangelhaften Durchblutung der Beine auch die sehr trockene Luft im Flugzeug, verbunden mit häufig zu geringer Flüssigkeitsaufnahme.
Regelmäßig werden Kompressionsstrümpfe nach Operationen oder auch für Träger von Gipsverbänden o. ä. verordnet. Meist werden sie in der leichteren Ausführung als "Stützstrümpfe" bezeichnet, obwohl das Wirkprinzip dasselbe ist.
Das fachgerechte und exakte Maßnehmen ist die entscheidende Voraussetzung für eine optimale Passform der Strümpfe und den medizinisch richtigen Druckverlauf am Bein. Gut sitzende Strümpfe verhindern eine Staubildung und verbessern die Kompressionstherapie.
Wir passen Ihnen individuell Ihre Bandagen, Stützstrümpfe oder –strumpfhose an und erklären Ihnen den genauen Umgang damit. Kommen Sie zu uns in die Apotheke, hier messen wir in persönlicher Atmosphäre Ihre Beine aus. Auf Wunsch kommen wir zum Ausmessen auch zu Ihnen nach Hause.
Unsere zwei Fachfrauen sind sehr qualifiziert und kennen jeden Handgriff für optimal sitzende Kompressionsstrümpfe zu Ihrer Zufriedenheit. Idealerweise erfolgt das Messen gleich morgens, weil die Beine da noch nicht dick und beansprucht sind, was für die richtige Passform wichtig ist.
Wir messen Umfang und Länge an verschiedenen Stellen Ihres Beines nach vorgegebener Tabelle, wählen anschließend mit Ihnen Ihre persönliche Farbe aus und geben Ihnen hilfreiche Tipps zur guten Umsetzung.
Das Anziehen der engen Kompressionsstrümpfe ist weitaus schwieriger als das von normalen Strümpfen. Mit Gummihandschuhen an den Händen vermeidet man die Beschädigung der Strümpfe durch die Fingernägel oder Ringe und hat einen weitaus besseren Griff. Die Füße sollten gewaschen, gut getrocknet und am besten etwas eingepudert sein. Nach dem Aufstehen sind die Beine weniger geschwollen, daher geht das Anlegen dann leichter. Muss der Strumpf zusätzlich über einen Verband gezogen werden, erleichtert das vorherige Anziehen eines feinen Strumpfes das Darüberziehen erheblich. Bei Modellen mit offenen Zehen gibt es Gleitsocken, über die der Kompressionsstrumpf leichter gezogen werden kann, die Gleitsocke wird anschließend über die Zehen wieder ausgezogen. Man muss immer darauf achten, dass die Ferse gut sitzt.
Handelsübliche sogenannte "Hospitalbutler" können das Anlegen von Kompressionsstrümpfen erleichtern.
Gummihandschuhe an den Händen erleichtern auch das Ausziehen der engen Kompressionsstrümpfe. Die Kompressionsstrümpfe werden am oberen Rand von außen und innen angefasst und nach unten gezogen, so dass sich die Innenseite nach außen kehrt, bis die Kehrung an der Ferse angekommen ist. Dann fasst man links und rechts der Achillessehne nach und zieht den Kompressionsstrumpf komplett aus.
Quelle u.a. www.wikipedia.de